Weil ich nun bereits mehrmals darauf angesprochen worden bin, wie Google Webseiten ordnet: Hier findest du Informationen darüber, wie das Google-Ranking funktioniert, einfach erklärt.
Die Wahrheit ist: niemand weiß es so ganz genau. Der Algorithmus selbst ist geheim, und er wird auch ständig verändert.
Da Platz 1 in den Suchergebnissen sehr begehrt ist, konkurrieren sehr viele darum. Immer wieder kommt es vor, dass jemand einen Trick herausfindet, wie er den Algorithmus überlisten kann. Bemerkt Google das Schlupfloch, wird versucht, es zu beseitigen. Bis findige Leute das nächste finden.
Abgesehen von jenen so nicht vorgesehenen Schlupflöchern gibt es jedoch zahlreiche Kriterien, nach denen Google vermutlich (!) Suchergebnisse reiht. Für jene, die es genau wissen wollen, hier eine recht ausführliche Liste an Kriterien auf Englisch.
Dieser Artikel hier soll jedoch eine auch für den Anfänger verständliche Übersicht bieten worauf man achten kann und sollte. Ich werde versuchen, Fachvokabular zu vermeiden oder zu erklären. Falls ich doch aus alter Gewohnheit unverständliche Wörter/Konzepte benutze, bitte einfach per Mail an mich nachfragen. Ich versuche das dann zu korrigieren.
Der Artikel wird etwas länger werden, aber hoffentlich trotzdem einfach und verständlich. Zuallererst werde ich versuchen zu beschreiben was der Google-Algorithmus für Google erreichen soll. Wer das verstanden hat, für den wird der Rest besser nachvollziehbar sein. Dann werde ich einige übergeordnete Kriterien beschreiben, nach denen das Google-Ranking stattfindet.
Google ist ein gewinnorientiertes Unternehmen. Es erzielt seinen Gewinn unter anderem mit Werbe-Einnahmen. Andere Unternehmen bezahlen Google dafür, dass sie in Suchergebnissen weiter nach oben gereiht (und damit gefunden) werden.
Das funktioniert aber nur so lange gut, wie auch der Großteil der Nutzer Google weiter benützt. Daher hat Google ein Interesse, dafür zu sorgen, dass seine Nutzer auch das finden, was sie finden wollen. Deswegen versucht der Google-Algorithmus diese Funktion auch möglichst gut zu erfüllen. Es ist für das Unternehmen langfristig überlebenswichtig.
Daraus leiten sich auch einige Kriterien ab, nach denen der Algorithmus Webseiten reiht.
Der Algorithmus selbst bezieht unzählige Kriterien ein. Auf den Großteil davon werde ich hier im Sinne der Lesbarkeit für Laien nicht eingehen. Die folgenden dürften aber auch für Anfänger in der Materie nachvollziehbar sein:
Ein Nutzer, der nach „bunterrichten“ sucht, wird wohl kaum zufrieden sein, wenn das erste Ergebnis der Suche ein Auto-Angebot sein wird. Aber wie erkennt Google, dass eine bestimmte Seite wahrscheinlich zur Suchanfrage passt?
Google zerteilt die eingegebenen Suchwörter in Wörter und Satzteile, und sucht nach diesen separat. Wer z.B. „bunterrichten Niklas Baumgärtler“ eingibt, erhält mehrere Suchbegriffe, nach denen Google dann tatsächlich in möglicherweise passenden Seiten sucht:
Außerdem noch zahlreiche Synonyme und Korrekturvorschläge, falls Google annimmt, dass man sich womöglich verschrieben hat. So ist „bunterrichten“ beispielsweise eine Wortschöpfung von mir. Deswegen schlägt Google mir gerne vor „Meinten sie: unterrichten?“
Wenn mehrere zusammenhängende Worte als Suchbegriff (z.B. „Niklas Baumgärtler“) zusammen in einer zu durchsuchenden Webseite auftauchen, zählen diese mehr als ob unabhängig voneinander einmal „Niklas“ und einmal „Baumgärtler“ auftauchen.
(Es gibt einige „Tricks“, wie man in Google effizienter suchen kann – beispielsweise kann man durch ein Hinzufügen eines + oder – vor Suchwörtern Begriffe einschließen/ausschließen oder über Hochkommas Begriffe zusammenschließen, wie etwa „Niklas Baumgärtler“. Da aber der Großteil der Internet-Nutzer nichts davon weiß und diese Möglichkeiten auch nicht nutzt, gehe ich an dieser Stelle nicht weiter darauf ein)
Je öfter die Suchbegriffe, Such-Phrasen bzw. Google bekannte Synonyme in einer einzelnen Webseite auftauchen, für desto wahrscheinlicher hält Google es, dass diese Seite dem Suchwunsch des Nutzers entspricht.
Wenn diese Suchbegriffe etc. an besonderen Stellen vorkommen, zählen sie mehr:
Achtung: Wer es mit der Optimierung diesbezüglich übertreibt, wird von Google dafür mit schlechterem Ranking abgestraft. Außerdem sollen die Inhalte ja auch noch für Menschen, die sie dann lesen, Sinn ergeben.
Länderspezifische Domains (z.B. .at für Österreich) können für Österreich-spezifische Suchen ein Vorteil sein. Sonst nicht. Im Idealfall hält man aber zumindest auch (!) die .com-Variante.
Es ist nicht 100%ig klar, wie Google die Lesbarkeit einer Seite einschätzt. Trotzdem hier einige Vermutungen:
Google geht grundsätzlich davon aus, dass neuere Webseiten aktuellere und damit relevantere Informationen bereitstellen. Was dabei u.A. eine Rolle spielt:
Eine einzelne Inhalts-Seite steht ja im Normalfall nicht alleine im Internet da, sondern ist Teil eines kleinen Netzwerkes (z.B. alle Unter-Seiten hier auf www.bunterrichten.com). Dieses kleine Netzwerk ist wiederum Teil eines noch viel größeren Netzwerkes (eben dem Internet).
Die „Pfade“ zwischen diesen vielen Seiten werden Links genannt. Von denen gibt es 4 Arten:
Eine einzelne Seite wird von Google dann als hochwertig eingeschätzt, wenn sie stark mit anderen Seiten verlinkt ist. Eine starke Verlinkung innerhalb der eigenen Domain zu anderen, für das Thema relevanten Unterseiten zeigt Google, dass sich die gesamte Domain ungefähr mit diesem Thema befasst.
Eine starke Verlinkung nach außen zu passenden (!) Seiten anderer Domains zeigt Google, dass man über den eigenen Teller-Rand hinausblicken kann. [ps2id id=’tiefe‘ target=“/]
Wirklich wertvoll sind jedoch die sogenannten „Inbound-Links“, also z.B. ein Link, ausgehend von einem Standard-Artikel, zu der eigenen Unterseite.
Auch relevant: Google berechnet daraus für jede einzelne Seite und die ganze Domain, auf der sich diese Unterseite findet, einen „Autoritäts-Faktor“. Dieser berechnet, welches „Gewicht“ eine Domain im Internet hat – grundsätzlich, und für ein bestimmtes Unter-Thema. Eine Seite wie derStandard z.B. hat mehr „Gewicht“ als eine neue Visitenkarten-Homepage eines noch unbekannten Unternehmers. Ein Backlink von einer Seite mit mehr „Gewicht“ ist mehr wert.
Die Domain-Tiefe kann man umschreiben mit der Anzahl der Unterseiten einer Webseite.
Eine Webseite/Domain, die nur aus einer einzigen Unterseite besteht (z.B. der Kontakt-Adresse und einer kurzen Selbstbeschreibung eines Unternehmers), hat eine sehr geringe „Tiefe„.
Meine Webseite hier, www.bunterrichten.com, mit über 1500 A4-Seiten an Text und Hunderten Artikeln, hat hingegen eine sehr große Domain-Tiefe.
Google geht davon aus, dass eine Domain im Allgemeinen umso relevanter für Nutzer ist, je mehr sich auf ihr findet. Im Idealfall auch zu verwandten Suchanfragen.
Deswegen ist es auch ziemlich schlau, z.B. einen Blog anzulegen und in die eigene Seite zu integrieren. So entsteht mit der Zeit automatisch eine größere Domain-Tiefe, weil jeder Blog-Artikel ja auch eine eigene Unterseite darstellt. Wie oft/regelmäßig dieser erscheint, ist dafür nicht relevant (sehr wohl aber, wie viele dieser Unterseiten es gibt, wie ausführlich/relevant und wie aktuell).
Wie misst Google die Qualität einer Zielseite? Einerseits im „Eingangsbereich“ der Seite durch die sogenannte CTR („Click through rate“). Wenn die eigene Seite in den Google-Suchergebnissen dem Nutzer angezeigt werden und er draufklickt, gibt das den ersten Bonus.
Da die meisten Webseiten das Statistik-Tool Google-Analytics installiert haben, kann Google auch mitverfolgen:
Ist eines oder beides der ersten beiden sehr kurz (z.b. nur 0-3 Sekunden lang), geht Google davon aus, dass
Bleibt ein Nutzer länger auf einer besuchten Seite, geht Google dagegen tendenziell von einer hoher Passgenauigkeit und Qualität des Beitrages aus.
Wenn den Besucher interaktive Elemente auf einer Seite erwarten, z.B. ein Währungsrechner, ein Psychotest, ein Spiel oder ein Community-Bereich, steigt tendenziell die Verweildauer..
Google hat keine Freude daran, wenn jemand über die Google-Suche auf eine Seite gelangt, die diesem Jemand Schaden zufügt. Oder umgekehrt: ein Interesse daran, dass der Nutzer vor bösartigen Absichten geschützt wird. Deswegen gibt es
Ganz allgemein kann man sagen: Alles, was Google verdächtig vorkommen könnte, führt zu schlechterem Ranking.
Dies war eine kurze und hoffentlich auch für den Laien verständliche Übersicht über Kriterien, die das Google-Ranking einer Seite „auf natürlichem Wege“ beeinflussen können. Wer diese beachtet, hat bessere Chancen, bei einer Google-Suche gefunden zu werden.
Bei aller Suchmaschinen-Optimierung gilt es jedoch auch zu beachten, dass die Inhalte, die auf diese Art aufgerufen werden, dann auch dem menschlichen Besucher gefallen/ihn weiterbringen sollen. Es nützt nicht viel, wenn man zwar gefunden wird, aber der Besucher dann vom Gefundenen enttäuscht ist.
Deshalb ist SEO (Search Engine Optimization, Suchmaschinenoptimierung) zwar wichtig, aber mit Vorsicht einzusetzen. Und nicht alles, was technisch möglich und legal ist, macht auch nachhaltig Sinn. So können etwa Bewertungen gefälscht werden. Oder zusätzliche Webseiten aufgesetzt, die nur dem Zweck dienen, der eigenen Haupt-Webseite zusätzliche Backlinks zu generieren.
Leider wird es mit jedem, der sich dazu hinreißen lässt, schwieriger für „ehrliche Mitbewerber“ um die besten Plätze im Google-Ranking.
Aber es gibt Alternativen dazu. Weil dieser Artikel auch so schon lang genug ist, werde ich diese in einem späteren Artikel beschreiben. Wer den nicht verpassen möchte, kann sich gerne in den Newsletter rechts eintragen (oder falls du das übers Handy liest: oben auf den Kompass klicken).
Falls noch Fragen offen bleiben (oder ich z.B. versehentlich doch zu viele Fachbegriffe verwendet habe): Kontaktiert mich gerne per Kommentar hier oder per Mail. Ich versuche es dann noch zu klären.
Niklas